Tastsinnesorgane

Tastsinnesorgane
Tastsinnes|organe,
 
Tast|organe, Fühl|organe, Tạngorezeptoren, bei Tieren und beim Menschen (als Mechanorezeptoren) Sinnesorgane, die mechanische Einwirkungen auf den Körper in Form von Berührungsempfindungen (Tastempfindungen) registrieren; meist Hautsinnesorgane, die bevorzugt an Stellen lokalisiert sind, die für die Reizaufnahme entsprechend exponiert liegen; beim Menschen z. B. gehäuft an der Zunge und an den Fingerspitzen, bei vielen Säugetieren v. a. an der Schnauze (Sinushaare), bei niederen Tieren an den Antennen (Fühlern), Tentakeln und Flügeln, außerdem besonders an Beinen beziehungsweise Pfoten. Tastsinnesorgane kommen aber auch weit über den Körper verstreut vor, bei niederen Tieren (auch noch bei Lanzettfischchen) in Form einzelner primärer Sinneszellen, bei Gliederfüßern auch in Form bestimmter Sensillen. Bei den Vögeln und Säugetieren wird der Feder- beziehungsweise Haarbalg von freien Nervenendigungen umsponnen, sodass die Feder und jedes einzelne Haar bewegungsempfindlich sind. Die zwischen den Epidermiszellen vieler Tiere (auch des Menschen) verteilt vorkommenden freien Nervenendigungen sind v. a. Schmerzrezeptoren. - Die aus mehreren Tastzellen zusammengesetzten und oft von einer Bindegewebehülle umgebenen sensiblen Endkörperchen (Terminalkörperchen, Tastkörperchen) liegen in den tieferen Hautschichten und kommen nur bei höheren Wirbeltieren (einschließlich des Menschen) in Form der Meißner-Körperchen (Tastkörperchen im engeren Sinn), Merkel-Körperchen, Vater-Pacini-Körperchen und, bei den Vögeln, der Herbst-Körperchen vor. - Auch die Organe des Strömungssinns und Drucksinns sowie die mit Schwerekörpern (Statolithen) arbeitenden Gleichgewichtsorgane und, bei Gliederfüßern, die Trichobothrien für Erschütterungsreize können als Tastsinnesorgane angesprochen werden.
 
Bei manchen Pflanzen sind Tastsinnesorgane Berührungsreize (Tastreize) aufnehmende Organe; z. B. Fühltüpfel oder Fühlpapillen an Ranken, Fühlhaare (Fühlborsten, Tasthaare) auf der Spreite der Fallenblätter der Venusfliegenfalle und der Wasserfalle, die Köpfchen der Randtentakel beim Sonnentau.
 
Hier finden Sie in Überblicksartikeln weiterführende Informationen:
 
Mechanorezeptoren und Schmerzempfindung
 
Somatosensorik: Wahrnehmung durch Sinneszellen der Haut und des Körperinnern
 
Tastwahrnehmungen und Temperaturwahrnehmungen
 

Universal-Lexikon. 2012.

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